Sonntag, 3. Juni 2012

Warum?

Ich war gestern abend in Heede. Das liegt von uns ca. 243 km entfernt. Nun da fahre ich nicht mal einfach so hin, sondern das ist schon ein Vorsatz und meistens auch ein schwerer Angang besonders wenn ich alleine fahre.
Gestern war ich eine halbe Stunde vor der Aussetzung in der Kirche. Es hatte sich dann noch jemand am Beichtstuhl vorgefuscht, so blieb mir auch zusätzlich noch einmal Zeit zur Gewissenserforschung.
Ich ging in den Beichtstuhl des Gastpriesters.
Ganz ehrlich, ich war anschließend enttäuscht, weil mir der Priester erklären wollte, dass Sünden manchmal einfach nur unser Schuldgefühl wären und dann sagte er ob ich noch Fragen hätte. Ich kenne die Gebote und wenn ich mich reflektiere kann ich genau sagen gegen welches Gebot ich verstoßen habe oder wo mein Leben nicht im Einklang mit Jesus Botschaft im Evangelium war. "I mean I am not a hidden blond", ehrlich gesagt kommt es eher schon einmal vor, dass Sünden sich zuerst als "gute Taten" tarnen und wenn es dann ans Licht kommt, dann merkt man [also ich jedenfalls], dass man einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht hat.
Warum sagen Priester so etwas?
Dann aber kam die Predit in der Heiligen Messe, es war schwer für mich zuzuhören. Der Priester interpretierte "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer" fast über 30 min im Grunde nur mit der Aussage, dass Gott Barmherzigkeit ist und wir auch barmherzig sein sollen. Nun, nicht nur, dass mir langsam schlecht vor Müdikeit wurde und ich das Gefühl hatte frische Luft zu benötigen, sondern ich dachte auch, warum der Priester nicht sagt "Herr, fange bei mir an" und die Predigtzeit reduzierte. Warum? Warum ist das Bekenntnis der Sünde und die Bitte um Vergebung eigentlich nur Schuldgefühl, wenn Gott Barmherzigkeit ist, wo soll Gott mit seiner Barmherzigkeit hin, wenn wir uns ihm nicht zuwenden mit unserer Bitte um Vergebung.
Ich verstehe es nicht. Ich sehnte mich nach dem guten alten Heede. Besonders als der Priester sich dann nicht so ganz ans Messbuch hielt und die Kommunion zusammen mit den Messdienern empfing...
ABER als wir - der Ortspfarrer und nicht der zelebrierende Priester und die Gemein(de)schaft dann zur Muttergottes schritten und sangen und beten und gestern wirklich sehr sehr viele, dann weiss man auch Maria tut ihren Teil dazu, dass die Kirche nicht untergeht.
Maria Königin des Weltalls, bitte für uns!
Maria Königin der armen Seelen, bitte für uns!

1 Kommentar:

  1. Warum Priester in der Beichte einem versuchen, die Schuld auszureden statt sie zu vergeben: Sie haben es vor 20, 30 Jahren so gelernt. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ok, wirst Du als nächstes fragen: Warum haben sie es so gelernt? Tja, da war mein Gewährsmann dann auch überfragt, obwohl er genau diese Ausbildung durchlaufen hat. Ich habe mir zusammengereimt: Die Zeiten waren halt so...

    Bei nämlichem Gewährsmann haben übrigens ein, zwei Beichtende gereicht, die gesagt haben, daß ihnen das gar nicht hilft, daß sie ihre Schuld vergeben und nicht ausgeredet bekommen möchten. Seitdem weist er auch andere Priester auf die Einseitigkeit des Ansatzes hin.

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