Freitag, 31. Mai 2013

They should have told me - so I tell you!

Also an die im Durchschnitt 8 Leser meines Blogs: Beichten ist schön und tut gut!
Ich war heute in der Stadt zur Frühmesse und weil ich etwas erledigen wollte und dachte mir dann so, wenn jemand frei wäre, wäre auch eine Maniküre nicht schlecht. Auf dem Weg zum Asia Nail Shop (dem einzigen ohne Termin, er heisst anders, aber da ist meistens eine Deutsch-Asiatin) liegt die Anbetungskirche. Da gehe ich nie vorbei wenn sie auf ist ohne Jesus wenigstens mal kurz "hallo" zu sagen.
Wie dort üblich saß ein Priester im Beichtstuhl. Naja, eigentlich wollte ich ja nur kurz mal "hallo" sagen....nach hin- und her- und kreuz- und quer Gedankensprüngen und einem "naja eigentlich habe ich ja einen festen Beichtrhytmus und Beichtort, aber da musste ich ja beim letzten mal aussetzen...aber eigentlich...." Gedankengang erforschte ich mein Gewissen und kam auf einige Punkte und so war ich die nächste im Beichtstuhl. Was fühlte ich mich glücklich und frei als ich rauskam und mein Bußgebet sprechen durfte. Hinten in der Kirche kniete einer der älteren Freunde unserer Messdienertochter, ich freute mich über seinen Anblick und er sich glaube ich auch über mich. Schön, dass ich mit diesem älteren Herrn verbunden bin ohne ihn näher zu kennen, dachte ich.
Kurz danach traf ich den Pfarrer im Drogeriemarkt, nach kurzem Smalltalk und meinem Gestöhne über unseren Familienfriedenfußball sagte ich mit einem Augenzwinkern "ich sag jetzt nichts mehr, ich war gerade beichten". Ich glaube der Pfarrer freute sich darüber. Cool, hatte das Beichten nicht nur mir sondern schon anderen gut getan. Die Maniküre musste dann zeitlich kurz ausfallen, ich bezahle aber unaufgefordert den vollen Preis  + Tipp, was wiederum zur Freude der Asiatin (ich hoffe, das ist jetzt pol. korrekt) führte.
Mensch, ist beichten schön!!!

Mittwoch, 29. Mai 2013

Fronleichnam und wieder Fußball

Letztes Jahr war ich Fronleichnam beruflich in Paris unterwegs und hatte am Abend nur noch ein bisschen Prozession, und zwar den Einzug in Sacre Coeur, erlebt. Dafür war mein Mann brav mit unserer Tochter zur Messe und Prozession in die Stadt gefahren. Dieses Jahr gibts ganz ausnahmsweise Fußball. Ganz wichtiges Spiel, wie ich verstehen muss. Da ich im Moment mit meinem kleinen Familienkatechismus eh schon nerve habe ich eingelenkt. Okay entweder Vorabendmesse oder falls Übernachtungsverabredung auch Abendmesse, ausnahmsweise! Als wir dann heute in die Vorabendmesse fahren wollten kam unser Engelchen an "oh, ich würde doch lieber morgen Abend in die Messe gehen" "Und was ist dann, wenn du morgen Nachmittag zum Spielen verabredet bist" "Dann fällt es mir zwar schwer, aber ich gehe dann noch in die Abendmesse....oder wenn es nicht geht, kann ich ja auch...." "Vergiss es, wir gehen in die Vorabendmesse" [Stöhn]  Mit Parkplatzsuchen kamen wir dann de justesse rechtzeitig in die Kirche. Es war recht voll, dafür dass ich eigentlich denke Fronleichnam macht die Prozession aus. Nun ja, ganz entsetzt sah unser Töchterchen mich an als wir uns nach dem Evangelium setzten "Mama, in der Woche gibt's doch keine Predigt" "Mein Schatz, das ist eine Vorabendmesse zu Fronleichnam, keine normale Wochentagsmesse". Zu meiner linken wurde dann nach ca. 5 Minuten Predigt Däumchen gedreht, zu meiner Rechten mit der Uhr gespielt. Ich saß da vollkommen verkrampft und dachte nach einiger Zeit selbst, jetzt kommen nur noch die Wiederholungen, wenn es noch länger dauert verlieren beide die Konzentration vollkommen. Als dann das Amen der Predigt kam raunzt meine Tochter mir die Gesamtdauer rüber von meinem Mann zu meiner linken kommt "So eine Langweilige Predigt habe ich schon lange nicht mehr gehört". Ich stöhne, eigentlich mehr über meine Lieben als über die Predigt, die nevertheless inhaltlich wertvoll war. Als dann die Kollekte kassiert wird will unsere Tochter im Tran ihre Uhr ins Körbchen werfen, ich stubse sie an und sie sucht das Geld, dass ich ihr kurz vorher noch gegeben hatte. Aber dann zum Hochgebet und zur Wandlung wird sie ganz ruhig. Nur als wir nach dem Agnus Dei noch "Beim letzten Abendmahle" singen flüstert sie mir zu "das ist mein dritt Lieblingslied". Nummer 1 weiss ich ist "Maria breit den Mantel aus".
Irgendwie berühigend, denn bei letzten Abendmahle war auch immer unter meinen Top 5 Kirchenliedern als ich ein Kind war und noch gezwungen wurde Sonntags in die Kirche zu gehen.

Dienstag, 21. Mai 2013

Och...

Nachdem meine Familie mich am Sonntag nicht zu einer Priesterweihe in Limburg begleiten wollte war ich ja schon wieder stinkig. Wenn ich dann die ganzen Familien sehe, die mit Papa, Mama plus Kinder an solchen Kirchen Events teilnehmen, möchte ich am liebsten "Vite, vite Saint-Esprit - jetzt komm endlich zu meinen Lieben"  bitten befehlen, jellen. Nun, gerade ich sollte doch eigentlich mehr als einmal erfahren haben, dass Gott nicht "so funktioniert" sondern, dass Gott oft im Verborgenen wirkt.
Aber Geduld ist eben nicht meine Stärke. Und dann haben wir seit gestern eine Freundin unserer Tochter zu Besuch, deren Eltern im Sommer von Vegetariern zu Veganern gewechselt haben. lol, well I know, its not a religion. Anyway, also das Mädchen saß dann gestern beim Mittagessen und aß Kartoffeln und Salat während wir zusätzlich Rinderrouladen verspeisten genossen. Das Mädchen erzählte voller Begeisterung von ihrer neuen Lebensform, von selbstgebackenem Brot, tollen Brotaufstrichen,  gewürztem und gebratenem Tofu und Sojamilch. Sie sprach mit so einer Begeisterung, dass ich mich fragte, ob unsere Tochter auch so begeistert von unserem Glauben sprechen würde, wenn sie bei anderen zu Besuch ist.
Ich  unterhielt mich dann heute früh im Bett mit meinem Mann darüber, der direkt meinte, dass das "antrainiert" wäre, also die Freude und dass sie ja keine andere Wahl hätte. Toll, dachte ich, das ist ja klar, dass er es so sieht, immer noch in Begeisterung für unseren kleinen Besuch.
Als ich dann von oben nach unten kam, saßen die beiden bereits vor einem Movie. Ich tat nicht entsetzt und ich verbat es auch nicht, weil  unsere Tochter damit sehr kontrolliert umgeht und ich weiss, dass meistens Kinder fragen, die zu Hause kein Fern sehen dürfen. Aber dann kam das (meinen inneren kleinen Teufel bedienenden) Beste, ich fragte, ob ich Brötchen holen sollte, oder ob Toast reicht. Da kam ein Jubelschrei von unserem Sofa "Oh, das wäre toll, wenn das nicht zuviele Umstände sind, Zuhause bekomme ich nämlich nie welche" (Hoho, dachte sich mein kleiner Teufel). Also holte ich Brötchen, darauf gab es nach Wunsch Marmelade und Nutella und dazu eine große Tasse Kakao mit richtiger Milch (alles wirklich wie ausdrücklich gewünscht).

So, wer hat nun den Heiligen Geist hier am aller Nötigsten? Ja, ich weiss, ich. Was würde ich sagen, wenn mein Kind beim Übernachten mit Anti-Christlichem-Zeug gefüttert würde? Warum ist man bin ich immer so froh, wenn doch nicht alles "Greener on the other side" ist? Und überhaupt. Mein Kind ist Pfinstsonntag und Pfingstmontag um 7.30 Uhr aufgestanden um die Messe in ihrer Lieblingsgemeinde zu dienen, nicht weil es nicht später keine Messe gegeben hätte, sondern weil die älteren Menschen und auch die Priester sich immer freuen, wenn sie dort dient, weil keiner da aufgeschrieben ist. Am Sonntag ist mein Mann auch so früh mitgekommen und das obwohl er super müde war. Er stellt immer und überall klar, dass wir Katholisch sind  und in die Heilige Messe und Beichten gehen.
Also, was will ich eigentlich? Veni Sancte Spiritus!

Dienstag, 14. Mai 2013

Muttertag - etwas anders - ähmmmm

Mein Mann ist in Bezug auf Muttertag der Einstellung "Du bist nicht meine Mutter", dementsprechend brauche ich auf keine besondere Würdigung meiner Familienposition an diesem Tag zu hoffen. (Zur Verteidigung meines Mannes muss ich sagen, dass er ein etwas gestörtes Verhältnis zu seiner Mutter hat und ich dort immer zwischen christlicher Nächstenliebe und "Gott sei dank" hin und her schwanke, da seine Mutter wirklich eine kaltherzige Atheistin ist, die mir immer und immer wieder die Exfreundin - mehr als 20 Jahre Ex - vor die Nase hält)
Da ich allerdings einen kleinen Teil der Fußballmannschaft am Samstag zum Grillen eingeladen hatte, und die Party fast bis Mitternacht ging, hatte ich doch noch einen Wunsch offen. Dieser sollte sein, dass meine Lieben mit mir am Sonntag morgen (Kein zusätzliches Training wegen Muttertag - s.w. eher Ostern als Muttertag) um 8.45 Uhr in die Messe in eine kleine Gemeinde, die zu unserer Wahlpfarrei gehört, gehen und im Idealfall vorher mit dem Hund.
Um 7.15 weckte mich die automatische Rolladenauffuhr, meine Lieben - wie konnte es auch anders sein - schliefen noch tief und fest. Also machte ich mich recht schnell fertig und ging mit dem Hund raus. Schon während des Spaziergangs machte ich mir Gedanken 'was mach ich jetzt, wenn die nicht pünktlich aufstehen. Ich lasse sie alleine zu Hause und fahre in den Dom und anschließend mache ich mir irgendwo am Rhein einen schönen Tag.' Tatsächlich überlegte ich ob ich mit oder Hund fahren sollte. Als ich zurück ins Haus kam, so kurz vor 8 war noch alles still. Nachdem der Hund versorgt war ging ich nach oben, mittlerweile schon kurz nach 8, da liefen beide noch  - oder immerhin schon - in Unterwäsche rum und tatsächlich schafften wir es - freien Straßen sei Dank - bis 8.30 (!!!) in die Kirche, so dass unsere Tochter die Messe dienen konnte. Es war eine wunderschöne Messfeier (ohne Schnick-Schnack und Sondererwähnung des Muttertages, ausser in den Fürbitten) geleitet vom Oberpfarrer. Am Ende wurde ein Marienlied gesungen.
Als wir wieder im Auto Richtung Heimat saßen, meinte mein Mann, was wir denn nun zum Frühstück machen würden und fragte mich ob ich Geld mit hätte (ommmmmmmmm), da man davon ausgehen konnte, dass alle Cafés ausgebucht waren schlugen meine Lieben das gelbe M vor (ommmmmmmmm). Nun ja, meine Begeisterung hielt sich eindeutig in kleinen Grenzen. Aber ich muss sagen, es war sehr nett. Wir waren die Ersten, es war entsprechend sauber. Die Brötchen schmeckten tatsächlich und der Milchkaffee auch. Das Rüherei schmeckte wie es aussah und war ein Fehlkauf. Aber ansonsten war es echt nett, wenn ich davon absehe, dass ICH fast 25 EUR bezahlen durfte.
Am Nachmittag ließ ich mich dann von meiner Mutter mit Kaffee  und Kuchen verwöhnen und mein Mann übernahm die Abendrunde mit dem Hund.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Ommmmmmmmmmmmm......Fussball.....ommmmmmmmmmmmmmmm

Langsam wird es echt krtisch und ich bin mir nicht mehr so richtig sicher, was ich tun soll. Heute wurde die Vorabendmesse ausgewählt, weil morgen ein Spiel ist. Also unsere Tochter spielt nicht aber sie und ihr Papa, mein Mann, wollen sich ein Spiel einer anderen Mannschaft ansehen gehen.
Die Prioritäten kommen hier meines erachtens ins Wanken  und ich überlege ob ich beiden mal morgen früh ein Bildchen auf den Frühstückstisch legen sollte. Haus => Gott => Stein, Haus => Fußball => Sand oder so ähnlich. Natürlich sagen beide immer - 100 % einig -  sie wüssten gar nicht was ich haben würde, sie würden doch jeden Sonntag und Feiertag in die Kirche gehen und regelmäßig beichten. Aber ob man jetzt unbedingt mit Fußballdress, Schuhen und Stutzen direkt vom Training in die VAM gehen sollte, so wie heute....na, ich weiss nicht.
Auf der anderen Seite bin ich total glücklich darüber, dass unserer Tochter die Bewegung viel Freude bereitet, da es als sie ein Baby war ziemlich unsicher war, ob sie ein "normales" Leben würde führen können.
Wie gesagt, im Moment weiss ich echt nicht weiter, ausser dass ich ihr kleines Herzchen immer wieder dem Heiligsten Herzen anvertraue und jeder der das liest, möge bitte das gleiche für mich tun. Merci! <3

Vor ein paar Jahren noch habe ich mich immer auf die Frühjahrsfeiertage gefreut, jetzt graust es mir vor jedem Einzelnen vor der Diskussion was welchen Wert hat in unserer Familie.....ommmmmmm......