Sonntag, 27. April 2014

Barmherzigkeitssonntag 2014 - oder die Erstkommunion

Nicht erst seit heute waren wir für diesen Tag vor eine größere Entscheidung gestellt. Also die Heiligsprechung in Rom war diesmal leider nicht drin aus verschiedenen Gründen. Einer davon war die Erstkommunion einer nahen Verwandten. Allerdings stellte uns genau diese vor eine Entscheidung. Genau in der gleichen Kirche mit dem gleichen Pfarrer in der heute die Erstkommunion sein sollte, hatten wir vor 2 Jahren schon einmal eine Erstkommunion, nach der wir erstmal keinen Hunger mehr auf Brot hatten. Es ging nämlich in dieser Feier fast ausschließlich um Brot und zwar Brot als Nahrungsmittel, als Teilungsobjekt, als Mitbringsel für Gemeinschaftsessen, als goldenes Kalb als Alles nur nicht darüber, dass Jesus tatsächlich wahrhaftig in dem Brot zugegen ist nach der Wandlung, darum ging es leider nicht, gar nicht, mit keiner Silbe. Ganz abgesehen davon gab es noch die ein oder andere Auslassung im Messtext, den wir für essentiell halten.  Als dem Kommunionspender damals noch die Hostie fast runter gefallen ist als ich sie in den Mund empfangen wollte und er sie dann mehr oder weniger geschickt wie einen Tischtennisball beim Spiel auffing und darüber auch noch lachte, war ich nicht wirklich mehr innerlich berührt.
Wie es dann aber manchmal so kommt, hatte unsere Tochter selbst entschieden, dass wir DA (!) nicht mehr hingehen. Wir entschieden also letzte Woche gemeinsam für heute in eine Kirche unserer Wahlpfarreiengemeinschaft zu gehen und dann anschließend zum feiernden Volk hinzu zu stoßen. Wie es dann so kommt (Gott lenkt) , kamen wir auf dem Weg von der Heiligen Messe an einer Kirche vorbei in der wir wussten, das heute Vormittag dort Beichte sein würde. Also gingen wir alle drei auch noch Beichten. Glücklich und beseelt kamen wir dann kurz vor dem Essen zur Gesellschaft dazu und bekamen prompt ein Stück Brot, dass das Kommunionkind in der Messe erhalten hatte um es an seine Gäste zu verteilen. Weil es geht ja ums Teilen heute. Meine Sis sagte mir, dass wir froh gewesen sein konnten das Theaterspiel in der Kirche nicht miterlebt haben zu müssen. Unsere Entscheidung wäre definitiv die richtige gewesen. (Ich liebe sie!)
Als ich dann beim Mittagessen ein Gespräch aufschnappte "Also die jungen Menschen heute entscheiden sich ja immer öfter dazu evangelisch zu werden, das ist ja auch einfach ehrlicher." und ich zuordnen konnte, wozu diese Aussage gehörte (nämlich zu einer Frau, die ich früher bewundert hatte, weil sie immer mit ihrem Mann (natürlich beide engagiert in der Kirche) und ihren Kindern in der ersten Reihe in der Kirche saß;  die jetzt nun leider das Pesch oder wie sie es eventuell sieht Glück hat, dass ihre Kinder der Einen Katholischen und Apostolischen Kirche den Rücken zugekehrt haben. Also als ich das dann hörte, und ohne großartig über ein gewisses Familienpapier der evangelischen Kirche nachzudenken oder die Eine Tür der öffentlichen Toilette, lobte ich Gott, egal was mein Kind wird, egal was aus ihr wird, egal wie sehr es jemals verleitet werden sollte, es bleibt immer mein Kind und ich will es immer lieben mehr als mein eigenes Leben, aber die katholische Kirche bleibt immer Die Eine Katholische und Apostolische Kirche, die Kirche der Sünder und der Heiligen, die Kirche der Vergebung der Sünden und der Heiligen Eucharistie, niemals werde ich mich dazu verleiten zu lassen so einen "Bullshit" von mir zu geben. Möge Gott mir helfen!
Und wie ER es tat, danach benötigte ich frische Luft. Mein Mann holte sich genau diese mit einem angeheirateten Verwandten an der Theke, es war ihnen gegönnt. Nach einem Spaziergang kam ich an eine Klosterkapelle in der es eine Andacht zur Barmherzigkeitsstunde gab (ohne Priester leider, der hatte wohl nur das Allerheiligste ausgesetzt und musste sich dann um den Rummel auf seinem Klostergelände kümmern, ist ja wichtiger, Kirche der Sünder eben, stöhn). Egal, es war so schön, da ich nicht pünktlich war wollte ich nicht in eine freie Kniebank gehen sondern blieb hinten stehen und so wie es ging kniete ich mich auf den Steinboden der Kirche, jeweils bis mein Rücken sich meldete.
Hier war genau das was ich an der Kirche schätze da, die gemeinsame Verehrung Gottes, die gemeinsame Anbetung, das Sakrale. Es war so als würde mich ein Strom Seiner Göttlichen Liebe erfassen. Als würde ein warmer Strom durch mein Herz fluten mich ergreifen, mich wärmen mich lieben.
Später am Nachmittag, als die Kommuniongesellschaft aufbrach standen wir drei draussen und trafen auf eine ältere Verwandte, die wissen wollte wo wir heute morgen waren. Als mein Mann dann erzählte, dass wir in der Heiligen Messe und dann Beichten waren, alle drei, sagte sie zu uns "ach ihr habt doch nichts zu beichten" und dann zu unserem Kind gewandt "Du hast doch nichts zu beichten". Ich summte dann "Wenn falsche Propheten Zeugnis geben und die Luft zum Atmen brennt...", stoppte mich allerdings selbst, und dachte "Mensch, du musst einfach noch mehr beten, la femme".

Fazit: wisst ihr früher gabs den Teufel auch, aber er war einfacher zu durchschauen, natürlich kam noch dazu, dass ich mein Leben nicht so auf die Ewigkeit ausgerichtet hatte. Also wenn dir jemand Alkohol und Drogen oder Sex angeboten hat, dann war das unverkennbar schlecht für dich, es kam definitiv nie im Guten und das war dir klar, auch wenn du es evtl. mal ausprobiert hast.
Heute kann man das sowieso alles haben, wie man will und wo man will, heute kommt der Teufel in den netten Tanten und Onkels, Schwestern und Brüdern, Priestern und hauptamtlichen Laien die die Menschen, ja und auch die Kirche verlauen wollen. Aber ich habe auch diese Seelen der göttlichen Barmherzigkeit anvertraut, gestern am 9. Tag der Novene. Ist Gott nicht großartig, dass er uns so viele gute Wege weist, dass er uns die Heiligen gibt, die uns leiten zu ihm hinauf? Just take it!

Heiliger Johannes Paul II. und Heiliger Johannes XXIII. bittet für uns!

3 Kommentare:

  1. Ich war mit meinen Kindern in die Dankandacht gegangen am Nachmittag. Wir waren in der Vorabendmesse gewesen, weil es zur Erstkommunion einfach zu voll ist und "man" nur hingeht, wenn man verwandschaftliche Verbindungen hat. Nächstes Jahr ist ältere Tochter dran! *freu*
    Von der halben Stunde der Dankandacht nahm sich der Pfarrer fast 10 Minuten Zeit um zu erklären, was nun passieren sollte: die eucharistische Anbetung. Ich fand, er machte das toll. Er sprach vom letzten Abendmahl, vom Opfer. Von Sünden. Von der Heiligkeit, vor der man auf die Knie fallen muss und nur noch schweigen kann. Und so machten es alle bis auf die Erwachsenen, die mit anderen Sachen beschäftigt gewesen waren. Wir sangen anscheinend die gleichen Lieder wie am Morgen bei der Erstkommunionfeier, eher modernes, aber ich muss sagen, ich sah so viele der Kinder mit solche einem leuchten in den Augen die Lieder schmettern - mir kamen die Tränen der Rührung.
    Beim Einmarsch hatten sie noch gestolpert, getuschelt, gegrinst, sich angestoßen - das übliche halt und dann aber, kurz zurechtgerufen durch die Worte des Pfarrers, waren sie wirklich bei Gott oder bemühten sich zumindest aufrichtig. Und das zählt dann auch schon.
    Ich war sehr froh.

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  2. Für solche Pfarrer müssen wir beten!

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  3. Für solche Pfarrer müssen wir beten!

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