Dienstag, 25. März 2014

Welche Ehe ist nun die richtige?

Der predigende Priester in der VAM zum Sonntag am Samstag sagte ganz klar, dass die Ehe unauflöslich sei, aber dann sagte er ganz unklar in etwa folgendes 'aber man muss überlegen wie man mit Menschen umgeht, die beim erstenmal nicht den richtigen geheiratet haben', weiter ging es dann so wie wir es ja schon aus vielen Diskussionen kennen, dass er Paare kennt, die sich auch gemeinschaftlich in der Gemeinde engagieren und darunter leiden, dass sie nicht kommunizieren dürfen. Er fände es gut, dass man jetzt auch in Rom darüber nachdenkt, dass sich da etwas ändern muss.
Zum einen hat es mich geärgert, dass mein Mann während der Predigt geschlafen hat und auch durch zwicken ins Bein nicht wirklich wacher oder aufmerksamer wurde, ich hätte mich gerne mit ihm anschließend darüber unterhalten, zum anderen hoffte ich, das unsere messdienende Tochter mit den Gedanken noch beim 15:0 ihrer Mannschaft war und nicht zuhörte, da wir ihr immer wieder die Ehe als einmaliges Geschenk Gottes erklären.

Es gibt ja die Menschen die beim Zölibat immer mit dem Argument kommen, dass der Priester sich ja nicht in einen Ehepartner hineinversetzen kann. Ich finde das Argument Quatsch weil er immer noch ein Mann ist und ich viele Männer kenne die sich nicht in eine Ehefrau hinein versetzen können und übrigens hatte ich das Gefühl auch bei unserer (mittlerweile geschiedenen) Gemeindereferentin. ABER am Samstag hätte ich am liebsten geschrieen "weißt du eigentlich wovon du da redest?" noch spät am Abend war ich stinkwütend. Sogar am Sonntag noch. Heute nicht mehr, aber das ist wohl Gnade.
Also ich war ein paar Monate verheiratet, Alltag schon eingekehrt, da war ich geschäftlich verreist und traf plötzlich einen Kollegen wieder, der nichts besseres zu tun hatte als mir den Hof zu machen. Der schlawänzelte so um mich rum, wie man es gerne vom eigenen Mann hat. Zudem war er sehr intelligent und attraktiv. Es waren super schöne Tage (wer läßt sich nicht gerne den Hof machen), die ihren Abschluss in einer Karaoke Bar hatten wo wir gemeinsam "I got you babe" sangen. Das war der Abend an dem ich froh war nicht mit meinen Kollegen zusammen in einem Hotel zu sein, denn ich verließ die Bar danach fluchtartig. Verwirrt und einsam, weil es bei mir gerade nur mäßig und altagsmäßig lief. Ja, ich hätte mich hier verlieben können. Wäre das dann Mr Right gewesen Herr Pfarrer?
Und das war nicht das einzige mal, dass die Versuchung zuschlug. Das letzte mal befand ich mich in einer richtig depressiven Phase, dazu kam noch, das unser Aupair Mädchen meinem Mann nachstellte und er sich davon geschmeichelt fühlte. Mein "Hündchen", also der Mann der hinter mir herlief hätte alles für mich getan und einiges aufgegeben. Wäre der dann Mr. More Right gewesen?

Sorry, aber irrt Gott. Gibt es wirklich Priester die glauben das Gott einen Bund segnet den er nicht haben will? God, the Allmighty?
Machen wir es uns dann nicht ein bisschen einfach? So viele Kreuze ich annehme soviele können mich heiligen. Und natürlich ist es toll, ja und ich selbst bin unendlich Dankbar wenn man die Gnade für den Gang durch die Wüste schon im hier und jetzt empfängt. Und so finde ich es klasse, wenn ich heute oft - auch einfach tagsüber - an meinen Mann denke und freien Herzens denken und sagen kann "ich liebe ihn" und er es zu mir sagt. Aber das war in den letzten fast 15 Ehejahren -Gott weiss es -nicht immer so, teilweise waren sie eher eine "Grande Catastrophe", Verletzungen, Beleidigungen, Mehr Gefühle für andere Menschen als für den eigenen Ehepartner. Was wäre gewesen wenn ich den manchmal einfacher erscheinenden Weg gegangen wäre, eins für sicher, ich hätte niemals auf Knien zu Gott gefleht mir, nein uns, doch beizustehen. Und ich habe gelernt mich nicht am Diesseits festzuklammern, wäre es anders mit uns gekommen und hätten wir uns nicht wieder gefunden und an die Heil(ig)ung geglaubt, dann hätten wir immer noch die Hoffnung aufs Jenseits gehabt.

Ich glaube Priester müssen einfach mehr an Jesus festhalten u d durch ihn andere Menschen heil(ig)en und standhaft bleiben und sich nicht einlullen lassen.
Gott macht keine Fehler! Und ER ist die Liebe, deswegen gibt es nur einen Mr. Right!

6 Kommentare:

  1. Weil dieses unsägliche Argument beim Zölibat immer wieder auftaucht, kann ich nur immer wieder mit der Gegenfrage antworten: Muss denn ein Psychiater selber mal psychotisch gewesen sein oder ein Sucht-Therapeut ein Junkie?

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    1. In der modernen Medizin wird von jedem Arzt, der psychiatrisch tätig werden will, vor der Approbation als Psychiater eine Lehranalyse gefordert. Die medizinische Wissenschaft hat erkannt, dass sich nur so, wenn sich der angehende Psychiater selbst einer Psychoanalyse unterzogen hat (auch wenn er selbst nicht psychisch krank ist!), er sich ausreichend in den Patienten hinein versetzen kann.

      Das Zölibat das den römisch-katholischen Priestern auferlegt wird, ist demnach vergleichbar mit einem Musikkritiker, der absolutes Konzertsaalverbot hat und der außerdem noch stocktaub ist, oder mit einem Dozenten für Viszeral Chirurgie, der noch nie einen Blinddarm heraus operiert hat. Da reden die Blinden von der Farbe!

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    2. Um das zu akzeptieren, muss man erst mal wissenschaftsgläubig sein. ;-) In Bezug auf Wissenschaft sind mir paar handfeste Beweise lieber. Ich frage mich, wie es mittels Psychoanalyse (oder wodurch auch immer) möglich sein soll, sich *ausreichend* in einen Patienten mit einer schweren Panikattacke inkl. Todesangst hinein versetzen können soll oder den seelischen Schmerz eines Depressiven usw. usw.

      Seltsam, dass im Zusammenhang mit dem Zölibat immer nur von Priestern die Rede ist, nie von den Ordensleuten. Oder kommt es vielleicht als nächstes(?) Und falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: niemand wird gezwungen, Priester zu werden. Von "auferlegt" kann also keine Rede sein.

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    3. Um das zu akzeptieren, muss man erst mal wissenschaftsgläubig sein. ;-) In Bezug auf Wissenschaft sind mir paar handfeste Beweise lieber.

      Ja, diese "Wissenschaftsgläubigkeit" in unseren westlich-verdorbenen Ländern muss etwas schreckliches sein. Wo doch so gar keine "Beweise" für eine wie auch immer geartete Wirksamkeit für diese Wissenschaftsgläubigkeit existieren, Semmelweis, Lister, Koch und Virchow sei Dank. Von Forssmann bis zur Hausen gar nicht erst zu reden! Keinerlei "handfeste Beweise"; alles irgendwo im Bereich der Elektronenmikroskopie oder der rein virtuellen Biochemie. Nix was ein normaler Gläubiger auch nur Ansatzweise zu verstehen gewillt, oder gar im Stande wäre.

      Ich frage mich, wie es mittels Psychoanalyse (oder wodurch auch immer) möglich sein soll, sich *ausreichend* in einen Patienten mit einer schweren Panikattacke inkl. Todesangst hinein versetzen können soll oder den seelischen Schmerz eines Depressiven usw. usw.

      Ja, das geht gar nicht. Da kann man halt nix machen. Außer vielleicht Gesundbeterei. Aber dafür existiert die ja wirklich. Im Gegensatz zu einem, wie auch immer gearteten "Beweis" für die Wirksamkeit moderner Psychotherapie oder gar, igitt, igitt, moderner Psychopharmaka. Nix dazu in www.nejm.org oder www.thelancet.com! (ganz besonders katastrophal ist das hier: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa0905882 und das hier: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(13)62034-6/fulltext der reinste Blödsinn im Lichte des Evangeliums)

      Seltsam, dass im Zusammenhang mit dem Zölibat immer nur von Priestern die Rede ist, nie von den Ordensleuten. Oder kommt es vielleicht als nächstes(?) Und falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: niemand wird gezwungen, Priester zu werden. Von "auferlegt" kann also keine Rede sein.

      Vielleicht weil in der Ahnungslosigkeit bezüglich gelebter menschlicher Sexualität zwischen einem pflichtgemäss liebeslosen (Cave! NICHT: lieblosen!) Weltpriester und einem pflichtgemäss liebeslosen Ordenspriester kein Unterschied bestehen kann? Und richtig, keiner wird gezwungen Priester zu werden. Aber wer sich zu völliger Konzertsaalabstinenz, ja Musikabstinenz verpflichtet hat, möchte sich bitte nicht als Dirigent versuchen; oder auch nur als Musikkritiker.
      Und auf dem Gebiet ihrer pflichtgemässen Enthaltsamkeit, eheliche Liebe und Sexualität, reden römisch katholische Kleriker eben wie Blinde von der Farbe. Da kann man nix machen!

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  2. Ich kann Dein Fazit nur absolut teilen! Es ist völlig schizophren, zu meinen, jemand könne ein zweites Mal mit dem Segen der Kirche heiraten, nachdem er bereits eine Ehe (gültig) geschlossen hat.

    Dass jemand das für möglich hält, lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass er es allen recht machen und sich vor dem Ärger, den es geben würde, wenn er an Jesus festhalten würde, drücken will: die Kapitulation vor dem Zeitgeist.

    Ich finde diese Rede übrigens auch sehr verantwortungslos, vor allem gegenüber den Heranwachsenden und ihren Eltern.

    Beten wir für diese armen Pfarrer und danken wir Gott, dass es doch noch Priester und Bischöfe, ja sogar Kardinäle gibt, die hier klar sehen und das Wort Gottes unbeirrt verkündigen - sei es gelegen oder ungelegen...

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