Samstag, 6. April 2013

Rückblick Fastenzeit - Teilblick Ostern

Gestern ging mein Urlaub zu Ende am Montag darf ich wieder arbeiten. juhu....
Ich hatte mir für die Fastenzeit genausoviel vorgenommen, wie für diese eine Woche Urlaub. Das einzige großartige, dass ich in der Fastenzeit geschafft habe, war mein Pferd zu verkaufen. Nun ja, aber ab Montag wird alles besser, ich werde wieder eifriger mit dem Gebet, mit den Gottesdienstbesuchen, alles wird besser, ganz bestimmt!

Ich habe eben überlegt, was so das größte Opfer in der Fastenzeit war und ich bin auf nichts gekommen. Wenn es mir auch schwer fiel mein Pferd zu verkaufen und ich vor dem Verkauf unendlich geweint und mich selbst bemitleidet habe, so war's am Ende gut und eine vorgezogene Erlösung.

Der Verlust unseres geliebten Hundes war da um einiges schwieriger. Und natürlich nicht nur für mich, sondern auch für unsere Tochter. Und natürlich kamen dann die Hundehimmelfragen wieder auf. Ich "Du weisst, dass wir das Kreuz auf J.... Grab nicht gestellt haben, weil wir an ihre Auferstehung glauben, sondern weil wir einfach nur zeigen wollen, dass wir Christen sind und dass wir Gott danken, dass er uns für eine Zeit eine so tolle Begleiterin gegeben hat" Mein Mann "Ich denke schon, dass Tier auch in den Himmel kommen." (DANKE!!!) Ich: "Wenn wir einst Gott sehen können, dann brauchen wir keine Tiere mehr. Hier hat er sie uns als Begleiter geschenkt, damit unser Leben noch schöner ist. Komm, ich bring dich zur Schule" Unsere Tochter schweigt. Im Auto auf dem Weg zur Schule unterhalten wir uns über dies und das, als sie aussteigt und wir uns gegenseitig ein Kreuzchen auf die Stirn geben, hält sie die Tür noch einen Moment offen. Dann ruft sie ins Auto "Und ich glaube doch, dass J.... im Himmel ist" und knallt meine Autotür zu, damit ich ja nicht antworten kann.
Zwei Tage später am Abend bringt mein Mann sie ins Bett und ich komme nach nach oben. Beide liegen auf unserem Bett und suchen im Ipad nach Hunden. Ich " Seht ihr, das ist eben der Unterschied zwischen Menschen und Tieren. Den Menschen hat Gott eine Seele gegeben und das macht sie einzigartig unter allen Geschöpfen oder würdet ihr, wenn ich sterbe auch ein paar Tage später hier liegen und eine neue Mama suchen?" Ha, das saß, zumindestens 10 Sekunden, dann meint mein Mann sarkastisch "Nein, keine neue Mama, aber jemand der uns Frühstück macht" und High-Five zwischen Vater und Tochter. (DANKE!!!)

Gründonnerstag/Karfreitag: Unsere Tochter schläft schlecht, sie darf zu uns rüber kommen. Nach einiger Zeit wandere ich aus in ihr Bett. Total groggy schlafe ich morgens nachdem die Jalousien automatisch hoch gefahren sind nochmal ein und werde gegen 10 wach.....Gosh....Mein Mann schläft tatsächlich auch noch, ich gehe nach unten und unsere Tochter hängt vor der Glotze...Na supi. "Mama, kann ich ein Brötchen mit gek. Schinken haben" "Nein, wir haben Karfreitag und da essen wir kein Fleisch". In Gedanken setze ich hinzu "Ausserdem ist unser Kühlschrank absolut leer", irgendwie hatte ich in den letzten Tagen zuviel gearbeitet und unsere Kinderundallesfrau ist in Urlaub. Ich mache unserer Tochter ein Marmeladentoast und ziehe mich an und entscheide, dass ich gar nichts esse und dass wir Mittags zum Italiener fahren und Pizza ohne Fleich essen. Normal ist unsere Tochter immer gerne Pizza-Tunfisch. Mittags beim Italiener "Mama, kannst du fragen ob die auch Pommes haben" "Die haben keine Pommes" " Mama, ich möchte Fleisch essen" "Es gibt heute kein Fleisch" sage ich schnell, bevor mein Mann einlenken kann. "Mama, können wir für uns alle zusammen einen großen Salat Capriciosa bestellen?" Stöhn "Meinetwegen" "Kann ich dann den Schinken essen"....Ommmmmmmm......Unsere Tochter ist ein kleines Eckschen ihrer Pizza während ich meine Spinat-Artischoken fast aufsauge...Zu Hause sagt sie dann " Ich habe Hunger", zum Glück müssen wir dann schon recht bald zur Karfreitagsliturgie aufbrechen. Die ist an diesem Karfreitag besonders anrührend, puristisch, kein Text der nicht vorgeschrieben ist.  Keine Meditationstexte von Was weiss ich nicht wem und auch keine Predigt. I am delighted, ja, er stirbt für mich.

Ostersonntag nach der Frühauferstehungsfeier fällt der Groschen nicht so recht.  Irgendwie fühle ich mich noch nicht erlöst. Zuviel gefressen in der Fastenzeit, zu wenig gebüßt, zuviele schräge Gedanken, zuwenig gearbeitet zuviel geträumt, zuviel mit mir selbst beschäftigt. Nachmittags gehts nach Rom. Vom Hotelzimmer aus können wir auf den Petersdom sehen. Tatsächlich ist das der einzige Komfort, den das Zimmer unterm Dach bietet, aber mein Mann und ich hatten sowieso vor unsere Tochter ein bisschen mehr zu erden, also beklagen wir uns auch nicht über das Geräusch der Lüftung die die ganze Nacht läuft. Am nächsten morgen sind wir dafür totmüde, bekommen noch gerade so Frühstück auf die letzte Sekund im Hotel und Erkunden Rom. Am nächsten Tag sind wir dann früher auf, weil wir in den Petersdom wollen, aber wir kommen nicht rein, weil nur Pilgergruppen, die für Joh. Paul II. beten wollen rein kommen. Wir wollen auch beten, haben aber leider die orange-gelben Halstücher die die ganzen Pilger haben nicht, also kommen wir nicht rein. Also stehen wir 2 Stunden am Vatikan Museum an, damit wir in die Sixtinische Kapelle können. Hier raubt es uns wirklich den Atem von dieser Schönheit ergriffen. Unsere Tochter ist sauer, da wir keine Fotos machen dürfen. Wir versuchen  im Gebet zu verweilen, was igrendwie immer wieder von den "Silentium" Rufen des Wachpersonals unterbunden wird. Am Nachmittag klappt es dann auch mit dem Petersdom, wir stehen vor der Absperrung am Altar und sowohl ich und unsere Tochter sind ergriffen und hier gelingt auch das Gebet sehr gut. Was nicht gelingt ist das Fotografieren. Dieser Ort war mir irgendwie zu heilig um dort Fotos zu machen, auch wenn hier keine Verbote bestehen. Strange World!

Leider müssen wir am Mittwoch schon vor der Audienz wieder abreisen. Na wer war so clever die Flüge so schlecht zu buchen und die Termine @ home entsprechend schlecht zu koordinieren. Ja, ich bekenne mich schuldig. Meine Lieben sind auch super sauer. Unsere Tochter will den Papst sehen. Also auf ein Neues - bald mal.

Aber jetzt haben wir seit Donnerstag einen neuen Hund. Einen großen, lieben, aber auch jungen und wilden. Mein neues Leben hat also quasi wieder mal angefangen, da ich jetzt für mehr Ordnung sorgen muss, da unser neuer Hund im Gegensatz zu unserem alten gerne Sachen anknabbert. Er ist halt noch jung. Mein Mann war zu Besuch bei Geschäftspartneren, die auch einen Hund haben und meint es hätte dort alles sehr dreckig ausgesehen. Ich fühle mich stolz und meine "Na siehst du, so eine schlechte Hausfrau bin ich also doch nicht" "Doch, aber wir haben ja Frau R. die einmal in der Woche putzt."....Egal was ich ändere, nichts geht ohne Demut.
Bis bald!




1 Kommentar:

  1. Diese Frage, ob Tiere in den Himmel kommen, kann ich deiner Tochter sehr gut nachfühlen. Ich schmolle sehr, dass ich meine geliebten Katzen nicht auf dem Schoß haben soll.

    Ich kann nicht anders, ich denke mir ein trotziges "warten wir es ab". :-)

    AntwortenLöschen