Montag, 15. April 2013

Pflichterfüllung

Ich musste schon einige mal tief durchatmen, als ich hörte, dass unsere Tochter so gut Fußball spielt, dass sie nun auch Sonntags trainieren "darf". Für sie quasi ein Aufstieg, für mich ein hinunterstieg in.... Nun ja, vor 3 Jahren hätte ich noch Zeter und Mordio geschrien, als ich es kurz vor Ostern erfuhr habe ich ein paar mal tief durch geatmet, mich nicht wirklich gefreut und gesagt, okay, dann gehen wir eben ab dann Samstags abends oder Sonntags ganz früh in die Heilige Messe. Nun war unsere Tochter am Samstag auf einem Kindergeburtstag eingeladen und es wurde später, also war sie auch am Sonntag morgen so platt, dass es keinen Sinn gemacht hätte. Also blieb nur noch die Sonntagsabendmesse. Dann war gestern morgen also Training, dann wurde gegrillt, im Garten bis in den Nachmittag Fußball gespielt und dann durfte meine Tochter sich umziehen und wir fuhren in die Heilige Messe in unsere Wahlgemeinde. Dienen wollte sie nicht. In der Bank kuschelte sie sich dann auch direkt an mich. Während der Predigt laß sie - sehr wahrscheinlich um nicht einzuschlafen, was jetzt nichts mit der Predigt sondern nur mit ihrem Zustand zu tun hatte - den Pfarrbrief von vorne bis hinten und hinten bis vorne durch, augenscheinlich aufmerksam, sie zeigte mir nämlich das Alter eines Verstorbenen. Nur als sie dann während der Wandlung im Gebetbuch rum blätterte klappte ich es zu und sagte ihr, dass sie sich auf das was auf dem Altar vorgehen würde konzentrieren sollte. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ungefähr 5 mal der Pfarrbrief und 2 mal das Gebetbuch von der Bank flog, ich war ja froh, dass meine Tochter nicht heraus segelte. Nach der Kommunion blieb sie lange knien und betete, Segen, Schlusslied und fertig. UND - ob ich das nochmal tun würde, sie quasi mit schleppen. JA, jeder Zeit. Gott durfte auch in den zahlreichen der Pflichterfüllung dienenden Gottesdiensten bei mir wirken und er hat es getan. Es gibt ja keine Gnadenvergiftung. Nur waren wir uns nach der Messe einig, ab jetzt Samstagsabends oder Sonntagsmorgens oder zu spät zum Training kommen.

Mittwoch, 10. April 2013

Gut, dass mein Schutzengel kein Jointventure mit einer deutschen Versicherungsgesellschaft hat

Schock am Morgen - Als ich heute mit unserem süßen, kleinen, neuen Hund (er geht mir bis etwas übers Knie und ich bin deutsch durchschnittlich groß) zum Bäcker gegangen bin. Hatte ich ihn, sowie es mit unserem früheren Hund Usus war,  and den Fahrradständer gebunden. Stolz wie Oskar drehte ich mich in Richtung Bäckereitür um,  nachdem unser süßer Hund mit "sitz" und "bleib" angewiesen war und lieb und brav sitzen blieb und allerliebst guckte (Mensch dachte ich lafemme, wäre mal alles so einfach wie die Hundeerziehung).
In dem Bruchteil der Sekunde, die man morgens eben zum Umdrehen benötigt, hörte ich ein lautes Schäppern und unser lieber, süßer, kleiner Hund stand mitsamt Fahrradständer auf der Strasse (ca. 2,5 m Sprung).
Das gerade in dem Moment heranfahrende Auto bremste Sacht ab und kam zum Stillstand genau vor dem verdutzt guckenden Hund und dem nichtguckenden Fahrradständer. Nachdem wir - die liebe Bäckereiverkäuferin und ich - den Fahrradständer samt Hund zur Seite geräumt hatten, stieg eine nette Frau lachend aus und meinte einfach nur "Das war ja ein Schock, ist ja zum Glück nichts passiert". (la femme war innerlich schon rot angelaufen und hatte sich ausreden zurecht gelegt). Die Verkäuferin brachte mir die Brötchen raus und noch eins extra "für den armen Hund" und sagte "das ist doch kein Problem, das muss er ja noch lernen".
Meine Tochter meinte als ich die Story zu Hause erzählte "Mama, ist doch logisch, du musst ihn eben an eine Strassenlaterne binden" (Klugsch....wo hat sie das her dachte la femme)

See, gut, dass ich in Gott vertraue und nicht in die ...............! Und danke du mein geliebter Schutzgeist, Gottes Engel und bitte weiche, weiche weiter nicht von mir. Gott weiss, wie nötig ich dich habe! <3

Samstag, 6. April 2013

Rückblick Fastenzeit - Teilblick Ostern

Gestern ging mein Urlaub zu Ende am Montag darf ich wieder arbeiten. juhu....
Ich hatte mir für die Fastenzeit genausoviel vorgenommen, wie für diese eine Woche Urlaub. Das einzige großartige, dass ich in der Fastenzeit geschafft habe, war mein Pferd zu verkaufen. Nun ja, aber ab Montag wird alles besser, ich werde wieder eifriger mit dem Gebet, mit den Gottesdienstbesuchen, alles wird besser, ganz bestimmt!

Ich habe eben überlegt, was so das größte Opfer in der Fastenzeit war und ich bin auf nichts gekommen. Wenn es mir auch schwer fiel mein Pferd zu verkaufen und ich vor dem Verkauf unendlich geweint und mich selbst bemitleidet habe, so war's am Ende gut und eine vorgezogene Erlösung.

Der Verlust unseres geliebten Hundes war da um einiges schwieriger. Und natürlich nicht nur für mich, sondern auch für unsere Tochter. Und natürlich kamen dann die Hundehimmelfragen wieder auf. Ich "Du weisst, dass wir das Kreuz auf J.... Grab nicht gestellt haben, weil wir an ihre Auferstehung glauben, sondern weil wir einfach nur zeigen wollen, dass wir Christen sind und dass wir Gott danken, dass er uns für eine Zeit eine so tolle Begleiterin gegeben hat" Mein Mann "Ich denke schon, dass Tier auch in den Himmel kommen." (DANKE!!!) Ich: "Wenn wir einst Gott sehen können, dann brauchen wir keine Tiere mehr. Hier hat er sie uns als Begleiter geschenkt, damit unser Leben noch schöner ist. Komm, ich bring dich zur Schule" Unsere Tochter schweigt. Im Auto auf dem Weg zur Schule unterhalten wir uns über dies und das, als sie aussteigt und wir uns gegenseitig ein Kreuzchen auf die Stirn geben, hält sie die Tür noch einen Moment offen. Dann ruft sie ins Auto "Und ich glaube doch, dass J.... im Himmel ist" und knallt meine Autotür zu, damit ich ja nicht antworten kann.
Zwei Tage später am Abend bringt mein Mann sie ins Bett und ich komme nach nach oben. Beide liegen auf unserem Bett und suchen im Ipad nach Hunden. Ich " Seht ihr, das ist eben der Unterschied zwischen Menschen und Tieren. Den Menschen hat Gott eine Seele gegeben und das macht sie einzigartig unter allen Geschöpfen oder würdet ihr, wenn ich sterbe auch ein paar Tage später hier liegen und eine neue Mama suchen?" Ha, das saß, zumindestens 10 Sekunden, dann meint mein Mann sarkastisch "Nein, keine neue Mama, aber jemand der uns Frühstück macht" und High-Five zwischen Vater und Tochter. (DANKE!!!)

Gründonnerstag/Karfreitag: Unsere Tochter schläft schlecht, sie darf zu uns rüber kommen. Nach einiger Zeit wandere ich aus in ihr Bett. Total groggy schlafe ich morgens nachdem die Jalousien automatisch hoch gefahren sind nochmal ein und werde gegen 10 wach.....Gosh....Mein Mann schläft tatsächlich auch noch, ich gehe nach unten und unsere Tochter hängt vor der Glotze...Na supi. "Mama, kann ich ein Brötchen mit gek. Schinken haben" "Nein, wir haben Karfreitag und da essen wir kein Fleisch". In Gedanken setze ich hinzu "Ausserdem ist unser Kühlschrank absolut leer", irgendwie hatte ich in den letzten Tagen zuviel gearbeitet und unsere Kinderundallesfrau ist in Urlaub. Ich mache unserer Tochter ein Marmeladentoast und ziehe mich an und entscheide, dass ich gar nichts esse und dass wir Mittags zum Italiener fahren und Pizza ohne Fleich essen. Normal ist unsere Tochter immer gerne Pizza-Tunfisch. Mittags beim Italiener "Mama, kannst du fragen ob die auch Pommes haben" "Die haben keine Pommes" " Mama, ich möchte Fleisch essen" "Es gibt heute kein Fleisch" sage ich schnell, bevor mein Mann einlenken kann. "Mama, können wir für uns alle zusammen einen großen Salat Capriciosa bestellen?" Stöhn "Meinetwegen" "Kann ich dann den Schinken essen"....Ommmmmmmm......Unsere Tochter ist ein kleines Eckschen ihrer Pizza während ich meine Spinat-Artischoken fast aufsauge...Zu Hause sagt sie dann " Ich habe Hunger", zum Glück müssen wir dann schon recht bald zur Karfreitagsliturgie aufbrechen. Die ist an diesem Karfreitag besonders anrührend, puristisch, kein Text der nicht vorgeschrieben ist.  Keine Meditationstexte von Was weiss ich nicht wem und auch keine Predigt. I am delighted, ja, er stirbt für mich.

Ostersonntag nach der Frühauferstehungsfeier fällt der Groschen nicht so recht.  Irgendwie fühle ich mich noch nicht erlöst. Zuviel gefressen in der Fastenzeit, zu wenig gebüßt, zuviele schräge Gedanken, zuwenig gearbeitet zuviel geträumt, zuviel mit mir selbst beschäftigt. Nachmittags gehts nach Rom. Vom Hotelzimmer aus können wir auf den Petersdom sehen. Tatsächlich ist das der einzige Komfort, den das Zimmer unterm Dach bietet, aber mein Mann und ich hatten sowieso vor unsere Tochter ein bisschen mehr zu erden, also beklagen wir uns auch nicht über das Geräusch der Lüftung die die ganze Nacht läuft. Am nächsten morgen sind wir dafür totmüde, bekommen noch gerade so Frühstück auf die letzte Sekund im Hotel und Erkunden Rom. Am nächsten Tag sind wir dann früher auf, weil wir in den Petersdom wollen, aber wir kommen nicht rein, weil nur Pilgergruppen, die für Joh. Paul II. beten wollen rein kommen. Wir wollen auch beten, haben aber leider die orange-gelben Halstücher die die ganzen Pilger haben nicht, also kommen wir nicht rein. Also stehen wir 2 Stunden am Vatikan Museum an, damit wir in die Sixtinische Kapelle können. Hier raubt es uns wirklich den Atem von dieser Schönheit ergriffen. Unsere Tochter ist sauer, da wir keine Fotos machen dürfen. Wir versuchen  im Gebet zu verweilen, was igrendwie immer wieder von den "Silentium" Rufen des Wachpersonals unterbunden wird. Am Nachmittag klappt es dann auch mit dem Petersdom, wir stehen vor der Absperrung am Altar und sowohl ich und unsere Tochter sind ergriffen und hier gelingt auch das Gebet sehr gut. Was nicht gelingt ist das Fotografieren. Dieser Ort war mir irgendwie zu heilig um dort Fotos zu machen, auch wenn hier keine Verbote bestehen. Strange World!

Leider müssen wir am Mittwoch schon vor der Audienz wieder abreisen. Na wer war so clever die Flüge so schlecht zu buchen und die Termine @ home entsprechend schlecht zu koordinieren. Ja, ich bekenne mich schuldig. Meine Lieben sind auch super sauer. Unsere Tochter will den Papst sehen. Also auf ein Neues - bald mal.

Aber jetzt haben wir seit Donnerstag einen neuen Hund. Einen großen, lieben, aber auch jungen und wilden. Mein neues Leben hat also quasi wieder mal angefangen, da ich jetzt für mehr Ordnung sorgen muss, da unser neuer Hund im Gegensatz zu unserem alten gerne Sachen anknabbert. Er ist halt noch jung. Mein Mann war zu Besuch bei Geschäftspartneren, die auch einen Hund haben und meint es hätte dort alles sehr dreckig ausgesehen. Ich fühle mich stolz und meine "Na siehst du, so eine schlechte Hausfrau bin ich also doch nicht" "Doch, aber wir haben ja Frau R. die einmal in der Woche putzt."....Egal was ich ändere, nichts geht ohne Demut.
Bis bald!